Emerging Risks #2: Megastädte | Störung kritischer Infrastruktur | Asbest | Terrorismus

Im Beitrag werfen wir einen Blick auf die Emerging Risks durch Megastädte, Infrastruktur, Asbest und Terrorismus.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Finanzen & Risiko
Themen:
Risikomanagement Produktentwicklung
Emerging Risks #2: Megastädte | Störung kritischer Infrastruktur | Asbest | Terrorismus

In unserem Themendossier zum Thema Emerging Risks haben wir die Bandbreite wichtiger Emerging Risks erklärt und vorgestellt. In einer Blogreihe wollen wir noch einmal wesentliche Erkenntnisse daraus zusammenfassen. Im Beitrag werfen wir einen Blick auf Megastädte, Infrastruktur, Asbest und Terrorismus.

Emerging Risk - Megastädte

Aktuell leben weltweit über die Hälfte aller Menschen in Städten. Die Schätzungen liegen bei 4,5 der insgesamt 7,9 Milliarden Menschen, was 57 Prozent der Weltbevölkerung entspricht. Im Jahr 2030 soll dieser Anteil schätzungsweise schon bei 60 Prozent liegen – Tendenz steigend. Megastädte haben einen immensen Bedarf an Lebensmitteln, Trinkwasser, Energie und Wohnraum. Auch der Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung und öffentlichen Transportmitteln wird durch die Menge an Menschen begrenzt. Diese Faktoren sind häufig Verursacher für die Überlastung lokaler Infrastrukturen einer Stadt, wobei die Gefahr einer Überlastung proportional mit der Stadtgröße bzw. Bevölkerungsdichte steigt.

Emerging Risks 2

Emerging Risk – Störung kritischer Infrastruktur

Die weltweite Nutzung von Energie und der steigenden Nachfrage, muss mit einem Zuwachs an Angeboten entgegengewirkt werden, da sonst eine Überlastung der Netze droht. Vor allem im Hinblick auf den Übergang zu umweltfreundlicheren, erneuerbaren Energien, die sich jedoch noch im Ausbau befinden, könnte es hierdurch zu Kapazitätsengpässen kommen. Die Wahrscheinlichkeit von Stromausfällen steigt. Neben direkten Auswirkungen auf individueller Ebene haben Stromausfälle auch maßgebliche Konsequenzen auf die Wirtschaft, da unter anderem Produktionsausfälle, Schäden an elektronischen Daten, Maschinenschäden, verdorbene und beschädigte Produkte und ungenutzte Arbeitskraft direkte Folgen sind.

Zurzeit sind Versicherungsschäden relativ niedrig angesetzt, jedoch steigt die Notwendigkeit, Kunden adäquate Risikolösungen anbieten zu können. Dafür ist eine intensivere konzertierte Aktion zwischen Politik, Industrie und Versicherern erforderlich.

Emerging Risk - Asbest

Asbest sind verschiedene natürlich vorkommende, faserartige, silikatische Minerale. Seine Vorteile sind chemische Beständigkeit, Feuerresistenz sowie eine hohe Zugfestigkeit und Elastizität. Daher findet Asbest insbesondere im Baugewerbe und der industriellen Fertigung Anwendung. Wie im Laufe der Zeit erforscht wurde, hat er jedoch eine schädliche Auswirkung auf die menschliche Gesundheit. Die feinen faserartigen Strukturen können leicht eingeatmet werden und verbleiben langfristig in der Lunge, wo sie diese reizen und Tumorerkrankungen auslösen können. Aus diesem Grund ist die Verwendung von Asbest in Deutschland seit 1993 und in der EU seit 2005 verboten. Die in Zusammenhang mit Asbest auftretenden Gesundheitsrisiken sorgen in den Industrienationen seit Jahren für zahlreiche Schadenersatzanspruchsklagen und gerichtliche Auseinandersetzungen. Aufgrund der langen Latenzzeit zwischen der Arbeit mit Asbest und einer Erkrankung wird Asbest noch heute als Verursacher von Berufskrankheiten anerkannt. So erkannte die Deutsche gesetzliche Unfallversicherung 2020 etwas mehr als 2.000 Berufskrankheiten an, die auf den Umgang mit Asbest zurückzuführen waren und registrierte etwa 1.000 Todesfälle.

In Entwicklungs- und Schwellenländern findet Asbest noch heute breite Anwendung und führt dort auch weiterhin zu Gesundheitsschäden.

Emerging Risk: Terrorismus – politische Gewalt

Geheime Planungen und ständige Veränderung machen Terrorismus zu einem besonders gefährlichen, unvorhersehbaren Risiko. Zum Terrorismus wie wir ihn kennen und der für die Zerstörung von Menschenleben und Sachwerten durch Anschläge steht, kamen in den letzten Jahrzehnten die Finanzkriminalität, Bioterrorismus, Propaganda und wirtschaftliche Kriegsführung hinzu. Der technologische Fortschritt seit Beginn des 21. Jahrhundert hat zudem neue Formen der Kriminalität hervorgebracht. Terroristen nutzen auch die Möglichkeit, Netzwerke und Computer zu stören oder zu zerstören. Die bisherigen Terrorattacken und Anschläge haben gezeigt, wie schwierig es ist, sich gegen neue, schwer vorhersehbare Systemrisiken zu versichern, die zugleich eine enorme Kapitaldecke erfordern. Sach- und Spezialvertragsversicherungen sind in diesem Zusammenhang noch am ehesten geeignet, diese Risiken abzudecken.

In unserem dritten Beitrag aus der Blogreihe schauen wir uns die Emerging Risks aus Pharmarisiken, Implantaten, Pandemie und Antibiotikaresistenz an.

Weitere Emerging Risks werden zudem unseren Themendossier-Lesern im Laufe des Jahres als gesonderte Themendossier-Schwerpunkte begegnen.