Hat die Versicherungsbranche den schlechten Ruf verdient? – Im Interview mit Prof. Dr. Günter Hirsch
Prof. Günter Hirsch
Es war uns eine Ehre! Zum Messekongress „Schadenmanagement & Assistance“ durften wir den zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Versicherungsombudsmann Prof. Dr. Günter Hirsch begrüßen. Ende März legte er sein Amt als Versicherungsombudsmann nieder, vorher hatten wir und die Teilnehmer aber noch einmal Gelegenheit, seinen Erfahrungen zu lauschen. In seinem Vortrag „Schlussfolgerungen für das Schadenmanagement aus der Beschwerdepraxis des Versicherungsombudsmannes“ gestand er ein, dass der Blick des Ombudsmanns geprägt sei durch „pathologische“ Fälle, bei denen in der Beziehung zwischen Versicherer und Kunde einiges im Argen liege. Das Team um den Ombudsmann hat im Laufe seiner Amtszeit 270.000 Beschwerden bearbeitet. Diese Fälle, so Hirsch, seien prägend, da sie den Blick auf die wesentlichen Schwachstellen der Kundenbeziehungen bzw. sogar der Branche im Allgemeinen lenken. Im Interview mit Prof. Hirsch haben wir noch einmal nachgefragt, ob das schlechte Image der Versicherungsbranche verdient sei und was nach einer so langen und erfolgreichen juristischen Laufbahn nun ansteht.
Kurz zu seiner Laufbahn: Prof. Hirsch wurde am 7. Oktober 1994 zum Richter am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften ernannt. Vom 15. Juli 2000 bis zum 31. Januar 2008 war er Präsident des Bundesgerichtshofes. Bis zum 31. März 2019 hatte er das Amt des Versicherungsombudsmannes inne.
Wir freuen uns, dass Professor Hirsch einen seiner letzten Arbeitstage mit uns verbracht hat und wünschen ihm alles Gute für seinen neuen Lebensabschnitt!