TRENDRADAR Cybercrime - Use Cases für die Versicherungsbranche

Im Beitrag widmen wir uns dem Trendradar-Trend "Cybercrime". Wir betrachten dabei die Use Cases in der Versicherungsbranche.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Schaden & Leistung
Themen:
Cybercrime Cyberversicherung Gewerbe Cyberversicherung privat
TRENDRADAR Cybercrime - Use Cases für die Versicherungsbranche

Grundsätzlich versteht man unter Cybercrime jedes Verbrechen, das mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnik begangen wird, das heißt per Computer, Netzwerk oder Hardware-Gerät. Der Computer oder das Gerät ist dabei Agent, Vermittler oder Ziel des Verbrechens.

Rund 108.000 Cybercrime-Delikte wurden 2020 (+7,9 % im Vergleich zu 2019) erfasst. Der Profit, den Ransomware-Gruppierungen im Jahr 2020 in Form von Kryptowährungen erfolgreich erpresst haben, ist um 311 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Jedes zehnte Unternehmen in Deutschland musste während der Pandemie auf Cyber-Angriffe reagieren. (Quelle: BSI)

Cybercrime und die Versicherungsbranche

Versicherungsunternehmen kommt in Bezug auf Cybercrime eine Doppelrolle zu: Zum einen können sie selbst von Attacken betroffen sein, zum anderen können sie anderen Unternehmen (oder Privatpersonen) Absicherung gegen Schäden aus Cyberattacken bieten. Durch den Digitalisierungsschub, den die Wirtschaft in der Corona-Pandemie erlebt hat, haben Cyberangriffe drastisch zugenommen. Vor allem Ransomeware-Angriffe steigen stark – ein Trend, der vermutlich anhalten werde, sagte Rückversicherer Munich Re der Tagesschau. Die steigende Zahl von Cyber-Attacken belaste die Wirtschaft dabei stark – was Cyberversicherungen zu einem wachstumsträchtigen Segment der Versicherungsindustrie mache. Das Unternehmen erwartet bis 2025 ein Wachstum des Cyberversicherungs-Marktes auf 20 Milliarden Dollar. Durch die hohe Nachfrage steigen auch die Preise – 2022 sollen diese, laut Ratingagentur Moody’s, voraussichtlich im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. (Quelle: tagesschau.de)

Auch in mittelständischen und kleinen Unternehmen steigt das Bewusstsein um Cyber-Risiken ebenso wie die Akzeptanz von Cyber-Versicherungen. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage des GDV. Während 2018 nur 22 Prozent der Entscheider im Mittelstand eine Cyberversicherung hatten oder abschließen wollten, waren es 2020 bereits ganze 43 Prozent. (Quelle: GDV)

Cyber-Versicherungen für Privatpersonen?

Während Cyberversicherungen in der Wirtschaft massiv an Stellenwert gewinnen, bleibt das Zielsegment der privaten Endnutzer für dieses Produkt eher unerschlossen. Experten führen das auf ein mangelndes Bewusstsein für Risiken im privaten Raum zurück. Gleichzeitig halten Verbraucherschützer eine separate Cyber-Versicherung oft für überflüssig. Bestimmte Risiken würden bereits von anderen Versicherungsprodukten, wie der Hausratversicherung, abgedeckt, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dies eröffnet spannende Fragen zu Zielgruppen-Ausrichtung, Produkt-Strukturierung und Vertrieb im Bereich der Cyberversicherungen.

 

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