Die Arbeitswelt im Wandel: Von sterbenden und ausgestorbenen Berufen

Viele Prognosen sagen uns eine durch und durch digitalisierte Arbeitswelt voraus. Diese soll unser Leben einfach machen, ob privat oder beruflich. Kalender, die uns automatisch an alle wichtigen Termine erinnern, sind in den meisten Jobs bereits Standard, ebenso wie interne digitale Chatprogramme, um schnell wichtige Fragen zu klären, ohne den Kollegen anrufen oder bei ihm vorbeischauen zu müssen. Durch die sich immer weiterentwickelnden Technologien müssen sich die Arbeitnehmer jedoch auch an eine Veränderung des Arbeitsalltags anpassen. Dass dies auch unerwartet und schnell geschehen kann, erleben wir aktuell aufgrund der Corona-Pandemie. Doch soll der Artikel nicht die aktuelle Arbeitssituation beleuchten. Nein, ich möchte in meinem Beitrag Berufe vorstellen, die dem Fortschritt weichen mussten. Experten schätzen, dass in den kommenden zwei Jahrzehnten allein in Deutschland zwischen einem Viertel und der Hälfte aller Berufe durch die voranschreitende Digitalisierung gefährdet sind, da sie ein hohes Automatisierungspotenzial aufweisen. Als weiterhin sicher gelten hingegen kreative Berufe, Jobs im Bereich des Ingenieurwesens, der Mathematik sowie der Informatik oder Berufe, die besondere menschliche Fähigkeiten, wie Einfühlungsvermögen oder Verhandlungsgeschick, erfordern.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Strategie & Innovation
Themen:
Arbeitswelten/NewWork
Die Arbeitswelt im Wandel: Von sterbenden und ausgestorbenen Berufen

Hätten Sie diese Berufe gekannt?

Doch welche Berufe sind bereits ausgestorben? Von kuriosen bis hin zu vergessenen aus dem letzten Jahrhundert gibt es eine Vielzahl an Jobs, die heutzutage nicht mehr vorstellbar sind, ebenso wie die damalige Arbeitswelt als solche. Denn technologischer Fortschritt, wie die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, führte zu neuen Arbeitsplätzen; zeitgleich wurden somit auch einige Berufe nicht mehr notwendig, wie der des Schriftsetzers.

Ein weiteres Beispiel ist die Tätigkeit des Flugzeuglauschers. Vor der Einführung des Radars waren bis beinahe Mitte des letzten Jahrhunderts Menschen im Einsatz, die genau hinhören mussten, um feindliche Flugzeuge frühzeitig zu erkennen. Hierfür nutzen sie riesige Hörmuscheln. Auch diese Tätigkeit ist heute kaum mehr vorstellbar.

Doch man muss nicht in die Vergangenheit blicken, um ausgestorbene Berufe zu finden. Oder hätten Sie gewusst, dass der Deutsche Wetterdienst erst jetzt seine Beobachter von den Wetterstationen abzieht, da die Beobachtung des Wetters keine menschlichen Fähigkeiten mehr erfordert? Bis 2021 wird dieser Beruf gänzlich aussterben. Menschen sind fortan lediglich für die Wartung der Wetterstationen im Einsatz.

Ausgestorben seit: ~ 5. Jhd.

Tätigkeit: Zur Ehrung des Verstorbenen und Unterhaltung der Gäste traten im Römischen Reich Clowns auf Beerdigungen auf. Hierbei ahmten sie das Benehmen, die Stimme und sogar den Kleidungsstil des Verstorbenen nach, um eine möglichst authentische Darbietung zu präsentieren. Kaum vorstellbar: Aber auch heute gibt es noch vereinzelte Clowns, die gezielt auf Beerdigungen auftreten.

Ausgestorben seit: Ende 17. Jhd.

Tätigkeit: Im 17. Jhd. durften nur Kaffeehäuser mit einer staatlichen Lizenz ihre Produkte an Kunden verkaufen. Daher wurden Kaffeeriecher in die Straßen gesandt, um jegliche Kaffeehäuser zu finden und auf eine Lizenz hin zu kontrollieren.

Ausgestorben seit: 1984

Tätigkeit: 1984 wurde offiziell die letzte Rohrpost in Paris verschickt. Doch tatsächlich nutzen noch heute einige Unternehmen das Transportmittel zur internen Kommunikation. Auch viele Krankenhäuser greifen noch immer auf die Rohrpost zurück, um Gewebe- oder Blutproben durch die Klinik zu schicken.

Ausgestorben seit: ~ 1950

Tätigkeit: Der Beruf des Schattenrissschneiders wurde erst im letzten Jahrhundert durch die Erfindung und Verbreitung der Polaroids abgelöst. Bis dahin zogen die „Künstler“ durch das Land und fertigten auf Wunsch in ca. 10 Minuten Schattenrisse der Kunden an.

Themen Tags