Mit Vertrauen, offener Kommunikation und digitaler Kompetenz durch die Krise
Machen wir den Termin telefonisch oder per Video? Nutzt ihr Zoom oder Teams? Fragen, die sicher vielen von uns in den vergangenen Wochen immer häufiger begegnet sind – und die nun zur Normalität gehören. Die Corona-Krise treibt beispiellos die Digitalisierung des Arbeitens voran – und das in kürzester Zeit und branchenübergreifend. Dieser Wandel beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Ebenen der Zusammenarbeit und Kommunikation. Auch die Industrie wird sich mit Corona wandeln müssen. So ist denkbar, dass Produktionsstandorte wieder zurück in die eigene Heimat verlegt werden und verstärkt auf Roboter in der Produktion gesetzt wird. Die Risiken, die mit einer Auslagerung der Produktionsstätte einhergehen, haben mit COVID-19 eine ganz neue Dimension angenommen und werden sicher zu einem Umdenken führen.
Es wird spannend sein, diesen Wandel zu begleiten. Wobei klar ist, dass wir uns hier noch ganz am Anfang befinden und in vielerlei Hinsicht Unsicherheit herrscht. Doch mit Vertrauen, offener Kommunikation und digitaler Kompetenz ist man vorerst gut gerüstet auf dem Weg durch die Krise. Was damit gemeint ist, erklären Justus Lücke und Jens Ringel, beide Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig, in einer aktualisierten Zusammenfassung ihres Textes aus der April-Ausgabe des Versicherungsforen-Newsletters.
So meistern wir die Corona-Krise
Was wir in den vergangenen Wochen bereits gelernt haben: Es sind drei Schlüsselfaktoren, auf die es jetzt ankommt: digitale Infrastruktur, Kommunikation und Vertrauen.
Wie bei fast allen Menschen und Unternehmen hat sich auch unser Arbeitsalltag gründlich verändert. Wir arbeiten im Homeoffice, Veranstaltungen wurden – wo es möglich ist – virtualisiert. Bereits vor einem Jahr haben die Versicherungsforen ihr Arbeitszeitmodell umgestellt auf flexibleres Arbeiten und Mobile Work. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden mit Laptops, Headsets und computergestützter Telefonie ausgestattet. Zudem wurden Tools und Anwendungen zur virtuellen Kommunikation eingerichtet. Somit konnten wir Mitte März schnell reagieren – seitdem arbeitet fast unser gesamtes Team von zu Hause aus. Trotz all der guten Vorarbeit war die virtuelle Zusammenarbeit fünf Tage die Woche für alle Kolleginnen und Kollegen neu. Zudem mussten in kürzester Zeit Plattformen für digitale Konferenzen, größere Meetings und Workshops einsatzfähig gemacht werden. Ein Prozess, in dem wir uns noch immer befinden. Der Markt hält viele spannende Tools bereit. Wir testen zunächst intern verschiedene Lösungen, setzen die besten bei unseren Online-Events ein und prüfen stetig neue Tools.
Die ersten Erfahrungen in der virtuellen Arbeits- und Veranstaltungswelt sind durchaus positiv: Der fachliche Input und Austausch funktioniert auch online. Allerdings mussten wir feststellen: Nicht alles lässt sich digitalisieren. Größere Fachkonferenzen, wie den Messekongress Schadenmanagement & Assistance, haben wir in den Herbst und Winter verschoben – und einige wenige Veranstaltungen mussten wir leider auch absagen.
Die erfolgreiche Virtualisierung unserer Arbeits- und Veranstaltungswelt ist jedoch nur ein wichtiger Schritt auf dem Weg durch die Krise. Von Beginn an haben die Versicherungsforen auf eine transparente und offene Kommunikation gesetzt. Bereits seit Ende Februar trifft sich regelmäßig ein „Krisenstab“ aus Verantwortlichen aller Bereiche. Hier wird die aktuelle Lage bewertet – die Ergebnisse werden per E-Mail sowie in virtuellen Mitarbeiterrunden kommuniziert. Diese transparente und offene Kommunikation pflegen wir auch mit unseren Teilnehmern, die uns das mit unheimlich viel Verständnis gedankt haben. Hierbei setzen wir auf alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle wie Webseite, E-Mails, persönliche Gespräche und unsere Social-Media-Kanäle. Denn eines ist sicher: Klare und offene Kommunikation schafft Planungssicherheit – und Vertrauen.
Womit wir beim letzten wichtigen Punkt sind. Ohne Vertrauen würde die virtuelle Zusammenarbeit nicht funktionieren. Man muss darauf vertrauen, dass die Mitarbeiter im Homeoffice dasselbe leisten wie im Büro. Viele von ihnen leisten sogar noch deutlich mehr, denn neben der täglichen Arbeit kommen Homeschooling und Kinderbetreuung zum täglichen Pensum hinzu. Hier kommen viele an ihre Grenzen und brauchen Entlastung, wo wir wieder beim zweiten Punkt wären: der Kommunikation. Wo es hakt, finden wir im Austausch mit jedem und jeder Einzelnen Lösungen.
Eines ist jetzt schon deutlich: Das ist ein ganz besonderes Jahr, in vielerlei Hinsicht. Wir werden auf unserem Weg noch vieles lernen. Dabei blicken wir jedoch optimistisch und mit Neugier in die Zukunft.