Versicherungsunternehmen und Maklerpools: eine Beziehung, die weiter an Bedeutung gewinnt

Die meisten Versicherer erzielen 80 Prozent ihres Geschäfts über gerade einmal 20 Prozent ihrer Partner. Die Pools nehmen hierbei eine zentrale Rolle ein, denn Makler generieren darüber inzwischen mehr Geschäft als über Direktanbindungen. Für die kommenden Jahre ist eine Verstärkung dieses Trends absehbar. Welche Chancen, Risiken und Services im Kontext der Zusammenarbeit mit Maklerpools relevant werden, zeigt eine aktuelle Expertenbefragung der Versicherungsforen Leipzig.

Typ:
Artikel
Rubrik:
Vertrieb & Kunde
Themen:
Maklervertrieb Agenturberatung
Versicherungsunternehmen und Maklerpools: eine Beziehung, die weiter an Bedeutung gewinnt

Steigende Marktanteile und ein zunehmender Wettbewerbsdruck – die Anbindung und Zusammenarbeit mit Maklerpools gehört deshalb für viele Versicherer zur gängigen Praxis, schließlich tragen diese zu einem Großteil des Gesamtgeschäfts bei. Die meisten Versicherer erzielen 80 Prozent ihres Geschäfts über gerade einmal 20 Prozent ihrer Partner. Die Pools nehmen hierbei eine zentrale Rolle ein, denn Makler generieren darüber inzwischen mehr Geschäft als über Direktanbindungen. Für die kommenden Jahre ist eine Verstärkung dieses Trends absehbar, weshalb eine Erfassung des Status quo aus verschiedenen Perspektiven notwendig ist, um daraus Thesen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft des Versicherungsmarktes ableiten zu können.

Welche Chancen, Risiken und Services im Kontext der Zusammenarbeit mit Maklerpools relevant werden, zeigt eine aktuelle Expertenbefragung der Versicherungsforen Leipzig. Sie knüpft an den Poolradar 2020 von Brunotte Konzept an und beleuchtet mit dem Modul PremiumPlus den Poolmarkt gezielt aus der Sicht der Versicherer. Die neutral erhobenen Daten erlauben eine objektive Einschätzung des Marktes.

Bedeutung von Pools im Maklervertrieb heute und in Zukunft

Maklerpools schaffen effiziente Full-Service-Plattformen für Makler, Vertriebe, Bestände von Versicherern und für das Versicherungsgeschäft von Banken. Von Seiten der Versicherer ist das Potenzial der Partnerschaften allerdings noch nicht zufriedenstellend ausgeschöpft, zumal die Anbindung an Pools auch mit personellem und finanziellem Aufwand verbunden ist, wie die Teilnahme an Messen und Roadshows. Die Mehrheit der im Rahmen der Studie befragten Versicherer gab an, mit sechs bis 15 verschiedenen Pools zusammenzuarbeiten. Jeder Vierte plant allerdings aktiv eine Reduzierung der Anbindungen. Zukünftig sollen Vertriebspartner mit den größten gemeinsamen Schnittmengen zwischen den eigenen prozessualen Rahmenbedingungen und Anforderungen seitens der Pools verstärkt im Fokus stehen und auch ein hoher Digitalisierungsgrad sowie IT-Dienstleistungen stellen entscheidende Vorteile dar.

Mit Blick auf den gesamten Markt wird von einem Rückgang der Anzahl der Pools ausgegangen, denn durch Kooperationen, Übernahmen und Zusammenschlüsse verschmelzen verschiedene Geschäftsmodelle, es kommt zu Konsolidierungen. Das führt zu einer geringeren Fragmentierung des Marktes und zu einem Wachstum der verbleibenden Beteiligten. Für den Zeitraum der nächsten fünf Jahre wird auch deshalb von einer Zunahme des über Pools vermittelten Geschäfts ausgegangen. Weniger Einigkeit herrscht allerdings in der Frage, wie groß die Macht der Pools letztendlich ausfallen wird, hier gehen die Meinungen auseinander.

Rolle der Versicherer in der Zusammenarbeit

Versicherer sehen sich im Poolgeschäft in der Rolle des Risikoträgers, beziehungsweise als Schadenregulierer, und auch die Funktion der Vertriebsunterstützung hat für manche der befragten Personen eine Bedeutung. Die Rolle als IT-Coach oder Ansprechpartner für fachliche Themen beansprucht hingegen bis auf eine Ausnahme niemand für sich. Damit ziehen die Versicherer eine deutliche Grenze zwischen den Zuständigkeitsbereichen und setzen beispielsweise bei der Optimierung des Digitalisierungsgrades auf den Pool als Dienstleister.

Services entlang der Wertschöpfungskette

Als Teil der Zusammenarbeit stellen die Versicherer wiederum den Pools verschiedene Services zur Verfügung. So stehen in den meisten Fällen unter anderem Tarife und Angebote vollautomatisiert via API zur Abholung durch den Versicherer/Vergleicher bereit. Um kundenzentriert, haftungssicher und weitgehend automatisiert die Bestände verwalten zu können, sind aktuelle Bestandslisten für Pools und ihre angeschlossenen Vertriebspartner essentiell. Die Servicequalität kann in diesem Fall an Format und Art der Schnittstelle beurteilt werden.

In Bezug auf die Policierung und Provisionsabrechnung verfolgt die Mehrheit der Versicherer eine Mehrkanalstrategie ohne Abwahlmöglichkeit einzelner Kanäle. Policen und Provisionsabrechnungen werden also über mehrere Kanäle versandt. Das löst allerdings auf Seiten der Pools einen zusätzlichen Ressourcenbedarf aus, denn dadurch müssen die erhaltenen Dokumente zwischen den Kanälen abgeglichen werden. Eine bewusste Ausgestaltung der Services unter Einbeziehung beider Seiten ist also von großer Bedeutung, das lässt sich auch auf weitere Beispiele übertragen.

Fazit

Der Poolradar 2020 PremiumPlus liefert Insights für Produkt- und Prozessoptimierungen, die Versicherern eine objektive Entscheidungsgrundlage für die strategische Ausrichtung im Maklervertrieb aufzeigen. Zudem können die eigenen Services und Dienstleistungen für Pools mit den Angeboten des Marktes abgeglichen und eingeordnet werden.

Kombiniert mit dem Modul von Brunotte Konzept ergibt sich daraus ein umfassender Blick auf den Poolmarkt, der neben aufgezeigten Geschäftschancen und -risiken auch die Möglichkeit bietet, das eigene Geschäftspartnerportfolio zu optimieren. Mehr Informationen sowie das Bestellformular für den Poolradar 2020 und den Poolradar 2020 PremiumPlus finden sie hier.