Big Data & Data Analytics: Vom Datenreichtum und wie wir damit umgehen

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Analytik & IT
Themen:
Big Data Cybercrime Data Analytics
Big Data & Data Analytics: Vom Datenreichtum und wie wir damit umgehen
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Jeder Mensch erzeugt mit E-Mails, Fotos, Textnachrichten durchschnittlich 600 bis 700 Megabyte Daten pro Tag. Der Satellit „WorldView 4“ scannt täglich bis zu 680.000 Quadratkilometer Erdoberfläche und produziert dabei 19,5 Terabyte an Daten. Der Datenberg wächst und neben Privatnutzern sorgen vor allem Unternehmen dafür, dass dies so bleibt. Ihr Anteil an der Datengenerierung soll von 30 Prozent im Jahr 2015 auf 60 Prozent im Jahr 2025 steigen.

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Aus Big Data wird Smart Data

Die Analyse dieser Datenmengen sollte Ziel eines jeden Unternehmens werden, um ungenutzte (Geschäfts-)Potentiale zu heben und diesen einen Wert beizumessen. Allein durch den Menschen wird diese Arbeit aber nicht mehr abbildbar sein. Doch dafür stehen zum Teil schon heute (intelligente) Maschinen bereit, den Menschen zu unterstützen und mittels Big-Data-Analysen oder auch Data Mining mit den Daten von heute Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Die Strukturierung und Analyse von Massendaten und ihre Anreicherung, bspw. mit semantischen Modellen, erzeugt gewinnbringendes Wissen – aus Big Data wird Smart Data.

Durch die Nutzung von Smart Data erhoffen sich Unternehmen u. a. eine bessere Steuerung ihrer operativen Prozesse, wie 63 Prozent der Befragten IT- und Businessmanager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in einer durch das BMVI geförderten Untersuchung der Smart-Data-Begleitforschung angaben. Zudem erhofft man sich Unterstützung bei der Entwicklung neuer Produkt- und Serviceideen sowie von Geschäftsmodellen. Somit verfolgen die Unternehmen zwar große Ziele, bei der Umsetzung scheitert es aber noch oft an den passenden Technologien, wie die Untersuchung weiter zeigt. So setzt ein Großteil der Unternehmen (78 Prozent) noch auf Standardtechnologien aus dem Bereich „Relationale Datenbanken“ für Big-Data-Analysen. Diese Herangehensweise existiert allerdings bereits seit den 70er-Jahren und ist für große Datenmengen i. d. R. nicht ausreichend skalierbar. Die besser geeigneten NoSQL- oder Hadoop-Lösungen sind bereits bei gut einem Viertel der befragten Unternehmen im Einsatz.

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Umgang der Menschen mit Big Data

Dass die Übermittlung und Verarbeitung persönlicher Daten in der digitalen Welt, z. B. beim Onlineshopping, mittlerweile unumgänglich ist, scheint vielen Kunden klar zu sein. Das bestätigte auch eine Befragung im Rahmen des KPMG Consumer Barometer zum Thema digitale Sicherheit. In dieser sehen knapp 60 Prozent der Nutzer die Datenpreisgabe als Teil moderner Kommunikation. Dennoch herrscht große Skepsis in Bezug auf die Datensicherheit. 84 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen der Schutz ihrer Daten im Internet sehr bzw. eher wichtig ist und sie vorsichtig mit diesen umgehen.

Ein Teil der Nutzer schließt auch die Verwendung ihrer Daten nicht aus, solange sie auch etwas davon haben z. B. in Form von personalisierten Inhalten oder Angeboten. Der Anteil bei den Smart Consumern beträgt etwas weniger als ein Drittel. Das größte Vertrauen bringen Kunden den Unternehmen entgegen, bei denen die Möglichkeit des persönlichen Kontakts besteht. So werden die eigene Krankenkasse und die eigene Bank von 87 Prozent der Befragten als vertrauenswürdig eingestuft, was die Nutzung der persönlichen Daten angeht. GPS-Trackern und sozialen Netzen werden die eigenen Daten weniger gern zur Verfügung gestellt. Das geringste Vertrauen wird unbekannten Unternehmen im Zusammenhang mit Gewinnspielen entgegen gebracht.

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Datenstrom als Einfallstor für Cyberkriminalität

Es sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass mit Zunahme der Bedeutung und auch Abhängigkeit vom permanent wachsenden Datenstrom, neben den erwähnten Möglichkeiten, auch ein neues Risiko für die Gesellschaft entsteht. Denn eine Unterbrechung des Datenstroms kann ganze Lebensbereiche lahmlegen. Kein Wunder also, dass Cybergefahren mittlerweile zu den größten Geschäftsrisiken unserer Welt zählen. Vor fünf Jahren noch auf Platz 15, stellen Cybervorfälle im aktuellen Allianz Risk Barometer das zweitgrößte Geschäftsrisiko weltweit dar. 40 Prozent der 1.900 befragten Risikoexperten aus aller Welt sehen in Cybervorfällen eine große Gefahr, nur Betriebsunterbrechungen stellen mit 42 Prozent eine noch größere Bedrohung dar. Gleichzeitig gelten Cybervorfälle noch immer als das am meisten unterschätzte Risiko, auch wenn mittlerweile wohl schon, Angaben des Hiscox Cyber Readiness Reports zufolge, knapp jedes zweite Unternehmen einen Cyberzwischenfall erleben musste.

Umfassende Strategien zur Cybersicherheit, -resilienz und -versicherung sollten somit zu essentiellen Bestandteilen des Risikomanagements eines Unternehmens werden, wenn sie es nicht schon sind.

Fachkonferenz am 9./10. Oktober 2018 in Leipzig