Prävention in der Berufsunfähigkeit: Ein Ansatz von der Deutschen Rück

Im Interview mit Mathias Strathmann, Produktmanager Life/Health bei der Deutschen Rückversicherungs AG, haben wir über die Möglichkeiten der BU-Prävention gesprochen.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Produktmanagement
Themen:
Berufsunfähigkeitsversicherung Arbeitskraftabsicherung
Prävention in der Berufsunfähigkeit: Ein Ansatz von der Deutschen Rück

Prävention ist auch ein aktuelles Thema in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Präventive Maßnahmen können nicht nur vor dem BU-Leistungsfall, sondern auch währenddessen greifen. Im Interview mit Mathias Strathmann, Produktmanager Life/Health bei der Deutschen Rückversicherungs AG, haben wir über die Möglichkeiten der BU-Prävention gesprochen. Er erläutert, wie es gelingen kann, Leistungsfälle zu erkennen, bevor sie eintreten. 

Mathias, du entwickelst innovative Ansätze für die Arbeitskraftabsicherung und konzentrierst dich aktuell auf das Thema Prävention. Welchen Ansatz verfolgt hier die Deutsche Rückversicherung? 

Wir bei der Deutschen Rück sind davon überzeugt, dass der größte noch unerschlossene Schatz für die Arbeitskraftabsicherung in den Themen Gesundheit und Genesung liegt. Mit unserem Claim „Unterstützen.Versichern.Belohnen.“ entwickeln wir neue Produkte und überdenken Prozesse. Wir wollen Kunden dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder gesund zu werden. So erreichen wir bessere Voten und besseren Versicherungsschutz für mehr Kunden. Wir sind der Meinung, dass Kunden, die sich um ihre Genesung kümmern, belohnt werden sollten.   

Daraus sind in den letzten Jahren verschiedene Konzepte entstanden, z. B. die verbesserte Risikobewertung, bei der wir Kunden belohnen, die sich um die eigene Gesundheit bemühen. Damit erzielen wir mehr Normalannahmen – bei Erfassung aller relevanter Risiken. Oder der AU Psyche-Schutz, mit dem wir psychisch Vorerkrankten mehr Versicherungsschutz ermöglichen und gleichzeitig das Risiko für den Versicherer stark begrenzen. Psychische Vorerkrankungen führen häufig zum Ausschluss. Mit dem AU Psyche-Schutz können Versicherer ihren Kunden ein besseres Angebot machen. Statt keinem Versicherungsschutz bei psychischen Ursachen, hat der Kunde somit einen zeitlich begrenzten Leistungsanspruch.  

Prävention spielt in vielen Sparten eine Rolle. Wie kann diese konkret in der BU aussehen? 

Indem wir z. B. Leistungsfälle früher erkennen. Es gibt schon heute gute Präventionsangebote in der BU – sie kommen nur zu spät. Wenn der BU-Versicherer heute vom BU-Leistungsfall erfährt, ist es für Prävention zu spät. Denn die Erkrankungen sind zum Teil weit fortgeschritten und Fristen für Leistungen aus der Sozialversicherung verstrichen. Für Heilverfahren ist es oft zu spät und in vielen Fällen geht gar das Arbeitsverhältnis verloren. Im Idealfall erfährt der BU-Versicherer bereits vor dem Leistungsfall vom Kunden. Mit dem „AU.Unterstützer“ haben wir eine Lösung gefunden, mit der wir genau das ermöglichen wollen. So sind längere Arbeitsunfähigkeitszeiten ein entscheidender Indikator für einen drohenden BU-Leistungsfall. Je nach Ausgestaltung der BU müssen Versicherer davon ausgehen, dass jeder vierte Versicherte, der länger als sechs Wochen arbeitsunfähig ist, im Anschluss zum BU-Leistungsfall wird. Es gilt also, frühzeitig auf den potentiellen BU-Leistungsfall aufmerksam zu werden und genau das erreichen wir mit dem „AU.Unterstützer“. Mit dem frühen Leistungszeitpunkt des AU.Unterstützers bereits nach sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit meldet der Kunde mit dem Leistungsantrag sozusagen selbst seinen drohenden BU-Leistungsfall beim Versicherer an. Das verschafft dem Versicherer die Möglichkeit, rechtzeitig Unterstützungsleistungen von Partnern anzubieten, etwa das Heilverfahren zu steuern oder berufliche Umorientierung zu unterstützen. Wir als Deutsche Rück unterstützen den Versicherer im gesamten Prozess.  

Gibt es Versicherer, die bereits stark auf Prävention setzen? 

Ja, viele Biometrieversicherer haben das Thema Gesundheit und Genesung für sich erkannt und setzen zunehmend auf Prävention. Beispiele sind die Bayerische, die Nürnberger Versicherung oder die LV 1871. Das tun sie aus gutem Grund: Gesundheit hat eine universelle Relevanz für alle Kundengruppen, von jung bis alt, von gesund bis vorerkrankt. Gesundheit gehört zu den Kernkompetenzen eines BU-Versicherers und nicht zuletzt trauen Kunden ihrem BU-Versicherer diese Kompetenz auch zu, denn es gibt eine logische inhaltliche Verknüpfung zwischen BU-Risiko und Gesundheit, Genesung und Prävention. BU-Versicherer können sich mit Präventionsangeboten von Wettbewerbern abgrenzen und damit ihr Neugeschäft steigern. Gesundheit ist positiv besetzt und schafft darüber hinaus ein neues Potenzial zur Kundenansprache für den Vertrieb.  

Werden wir den AU.Unterstützer demnächst im Einsatz sehen? 

Ja, davon bin ich überzeugt! Der AU.Unterstützer lässt sich technisch einfach umsetzen und löst ein zentrales Problem von Präventionsleistungen in der BU. Der Versicherer erkennt jetzt frühzeitig, welcher Versicherte droht, berufsunfähig zu werden und kann gezielt unterstützen. Im BU-Leistungsfall ist es zu spät für Prävention. Wollten bis jetzt BU-Versicherer vor dem Leistungsfall unterstützen, konnten sie nur mit der „Gießkanne“ vorgehen – die Angebote waren teuer und ineffizient. Mit dem AU.Unterstützer erfolgen sie jetzt rechtzeitig und zielgerichtet.