Rückblick MKS 2018 – Das waren die Highlights des 11. Messekongresses Schadenmanagement & Assistance
Eine Woche liegt der Messekongress nun schon wieder zurück und auch in diesem Jahr durften wir uns wieder über einen neuen Teilnehmerrekord freuen. 1.300 Besucher tummelten sich auf drei Ebenen des Congress Center Leipzig und nutzten die Gelegenheit, sich zu aktuellen Themen der Schadenbranche zu informieren und mit den Schadendienstleistern ins Gespräch zu kommen.
Trendthemen 2018: Künstliche Intelligenz und Automatisierung
In diesem Jahr gab es bei der Agenda einige Neuerungen: So wurde der Themenpfad Personenschadenmanagement erstmalig durch Frau Christiane Schulte-Kögler, Geschäftsführerin der CAMAS – Integration & Consulting GmbH, organisiert. Diese legte besonderen Wert auf den Praxisbezug der Themen, was ihr durch die Einbindung von realen Fällen und den engen Austausch des Fachpublikums sehr gut gelungen ist. Ebenfalls neu war der verstärkte Fokus auf das Thema künstliche Intelligenz (KI). Wer hier zu spät kam, musste mit einem Stehplatz vorliebnehmen. KI wird bereits im Gutachtenbereich eingesetzt. Hier geht es vor allem um Text-, Sprach- und Bilderkennung. Thomas Renner (Fraunhofer IAO) erklärte zudem, dass künstliche Intelligenz neue Chancen für die Wertschöpfung im Schadenbereich biete. Dabei betonte er, dass nicht die Technologie, sondern (eigene) Daten, Ideen und Know-how letztlich erfolgsentscheidend seien. Zudem setzen viele Versicherer auf den Einsatz von Chatbots, die vor allem in der Kundenkommunikation (sowohl für den klassischen Kundenservice als auch in der Schadenmeldung) Anwendung finden.
(v.o.n.u.) Ulrich Rieger, Generali Deutschland AG | Sascha Herwig, ELEMENT Insurance AG | Götz Schartner, Informationssicherheitsfirma 8com
Ein Blick auf unsere Keynotes
Bunt gemischt waren unsere Keynotes in diesem Jahr. Den Auftakt machte Ulrich Rieger, Chief Insurance Officer P&C bei der Generali Deutschland. Die Generali setzt vermehrt auf smartes Schadenmanagement und versucht, vorausschauend zu handeln und unnötige Prozessschritte zu vermeiden. Dabei kommen auch innovative Lösungen wie die Video-Schadenbegutachtung oder der Einsatz eines mobilen Hagelscanners zur Massenregulierung von Kfz-Hagelschäden zum Einsatz. Die Prozesse sollen bei der Generali schlanker werden. Aus diesem Grund nehmen die Themen Automatisierung und Digitalisierung eine zentrale Rolle ein.
Mit Sascha Herwig, Mitglied des Vorstandes bei der Element Insurance AG, bekamen die Teilnehmer ein wenig Start-up-Spirit zu spüren. Element ist einer der ersten Digitalversicherer mit BaFin-Lizenz und versteht sich selbst als Versicherungsfabrik, die digitale Whitelabel-Lösungen für andere Versicherungen und branchenfremde Unternehmen anbietet. Mit diesen Lösungen setzt der Digitalversicherer dort an, wo traditionelle Versicherer an ihre prozessualen oder IT-bedingten Grenzen stoßen. Zudem fokussiert sich das Unternehmen stark auf den Kunden. Anders als andere Digitalversicherer gibt es bei Element auch noch den persönlichen Ansprechpartner, denn dieser ist Herwig zufolge im Schadenfall von zentraler Bedeutung.
Am zweiten Veranstaltungstag verging den Teilnehmern bei der Keynote von Götz Schartner, professioneller Hacker und CEO der Informationssicherheitsfirma 8com, im wahrsten Sinne des Wortes das Lachen. Schartner zeigte live einige einfache Hacking-Methoden und erläuterte die Relevanz von Cyber-Versicherungen. In seinen Live-Beispielen fokussierte er sich auf den Identitätsdiebstahl. Sein Robo-Assistent „Pepper“ gab den Teilnehmern Nachhilfe zum Thema Passwortsicherheit.
In seinem Fazit betonte Schartner, dass es selbst bei guten Sicherheitsstandard immer eine Lücke und somit ein minimales Restrisiko geben wird. An der Stelle setzen Cyberversicherungen an, die dieses Risiko absichern.
Der Claims Rockstar Award ging in die zweite Runde
Das alles beherrschende Thema KI setzte sich auch beim diesjährigen Claims Rockstar Award durch, welcher vom New Players Network vergeben wurde. Gegen die Konkurrenz setzte sich Shift Technology durch, die mit ihrem Angebot, künstliche Intelligenz in der Betrugsidentifikation und Schadenfallabwicklung einzusetzen, die Fachjury und die Veranstaltungsteilnehmer überzeugten. Platz zwei und drei gingen an botconnect und iNDTact. Botconnect möchte mit Hilfe von KI den Vertriebsmitarbeiter zu einem optimalen Up- und Crosselling befähigen. iNDTact setzt auf intelligente Sensortechnik, die Maschinen dazu befähigt zu „fühlen“ und somit eine lückenlose Zustandsüberwachung anstrebt.
Im nächsten Jahr geht es mit dem Messekongress „Schadenmanagement & Assistance“ natürlich weiter. Notieren Sie sich den 26./27. März 2019 in Leipzig und seien Sie beim Schaden-Branchentreff dabei!
(v.o.n.u.) Die Start-ups des Claims Rockstar Awards | Die Jury