Betrugsmanagement in der Rechtsschutzversicherung – es mangelt an Struktur und Erfahrung
Im Interview geht es um den Status quo des Betrugsmanagements in der Rechtsschutzversicherung.
Die Aufdeckung von dubiosen Fällen im Schadenmanagement erfolgt zunehmend automatisiert und professionalisiert sich stetig. Anders sieht das in der Rechtsschutzversicherung aus: Es gibt keine valide Zahl zur Anzahl der dubiosen Schäden, doch schon bei einem Prozent wären es 27 Millionen Euro unberechtigter Schadenzahlungen (zum Vergleich: PHV 16 Prozent, Kfz sieben Prozent, Sachversicherung neun Prozent). Seit Jahren bewegt sich die Combined Ratio in der Rechtsschutzversicherung um die 100 Prozent (+/- zwei Prozent). Es fehlt den Rechtsschutzversicherern aktuell an Struktur und Kenntnissen, was die dubiosen Fälle betrifft. Die Betrugsmuster sind vielfältig, die Mitarbeitenden im Betrugsmanagement handeln oft als Einzelkämpfer.
In der inzwischen abgeschlossenen Entwicklungswerkstatt "Betrugsmanagement in der Rechtsschutzversicherung" haben wir gemeinsam mit der Rechtsschutzbranche an konkreten Lösungen gearbeitet, um vorhandene Potentiale zur Optimierung der Dubiosfallbewertung und Betrugserkennung zu heben. Im Rahmen der Werkstatt wurden Erfahrungen ausgetauscht und Ideen generiert. Um den Austausch fortzusetzen, haben Franz Gündel aus dem Team Antrag, Vertrag und Schadenmanagement und Robert Rieckhoff aus dem Team Prozesse, Organisationsentwicklung & neue Geschäftsmodelle eine neue User Group ins Leben gerufen.
Im Interview sprechen die beiden Experten über den Status quo des Betrugsmanagements in der Rechtsschutzversicherung und geben einen Einblick in den ersten geplanten Expertenaustausch. In diesem geht es um neue Erfahrungen und Betrugsmuster. Zudem werden Begrifflichkeiten erläutert und definiert.