Kompositversicherung: Zahlen und Fakten

Im Beitrag geben wir einen Einblick in Zahlen und Fakten zur Kompositversicherung aus dem Jahr 2022.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Schaden & Leistung
Themen:
Kompositversicherung Schaden-/Leistungsmanagement Unfallversicherung
Kompositversicherung: Zahlen und Fakten

Im Jahr 2022 verzeichnete die Schaden- und Unfallversicherung in Deutschland ein positives Wachstum. Die Branche erlebte ein Beitragswachstum von rund vier Prozent, angetrieben durch inflationsbedingte Summenanpassungen und Deckungserweiterungen in der Sachversicherung. Dieser Anstieg folgt auf ein moderates Wachstum von etwa drei Prozent im Jahr 2021. Die positive Entwicklung in 2022 wurde teilweise durch die hohe Inflation negativ beeinflusst, die sich in fast allen Sparten der Schaden- und Unfallversicherer bemerkbar machte, wie zum Beispiel durch steigende Kosten für Autoersatzteile oder höhere Preise für Baustoffe.

Inflation wirkt auf Nicht-Leben-Bereich

Um 0,5 Prozent legten die weltweiten Prämieneinnahmen im Nicht-Leben Bereich 2022 im Vergleich zum Vorjahr zu, wie Analysen der Swiss Re zeigen. Sie prognostizieren, dass 2023 eine Verbesserung um 1,4 Prozent im Prämienwachstum erwartet wird. Während die weltweite Inflationsrate 2022 auf 8,7 Prozent anstieg und 2023 auf ca. 6,9 Prozent sank, entwickelten sich die weltweiten Einnahmen der Branche 2022 im Nicht-Lebenbereich auf 3,97 Billionen USD. Bei Gesamteinnahmen in Höhe von fast 6,8 Billionen USD bedeutet das einen Anteil des Nicht-Lebengeschäfts von 58 Prozent.

Die meisten Einnahmen generieren weiterhin die entwickelten Märkte, die mehr als drei Viertel der gesamten Einnahmen auf sich verbuchen. Vor allem die USA sind durch ihren gewaltigen Marktanteil als globaler Wachstumstreiber anzusehen. Durch die schwache Preisgestaltung im Privatkundengeschäft und die hohe Inflation, wurden die Prämieneinnahmen erneut gesteigert.

Längerfristig gesehen wird der Nicht-Leben-Markt grundlegende strukturelle Veränderungen erfahren. Zum Beispiel wird der persönliche Kfz-Markt wahrscheinlich schrumpfen, da der Übergang zu autonomen Fahrzeugen und die rückläufige Nutzung von Privatfahrzeugen stattfindet.

Stabilität bei den Marktteilnehmern

Unter Aufsicht der BaFin standen Ende 2022 198 Schaden- und Unfallversicherer auf dem deutschen Versicherungsmarkt. Somit ist die Zahl um vier Versicherer gesunken. Der Markt hat sich trotz des Krisenjahrs 2021 sehr stabil gehalten.

Die Marktkonzentration der Schaden- und Unfallversicherer knüpft 2022 an den vorherigen, heterogenen Trend der letzten Jahre an. In der Vergangenheit haben Fusionen und Übernahmen für eine Konsolidierung gesorgt und einige große Versicherer noch größer werden lassen. Mit 198 Versicherern auf dem deutschen Markt ist der Kompositbereich die größte Sparte. Im Europa-Vergleich haben nur Frankreich und Großbritannien ähnlich viele Versicherer in diesem Bereich.

Bei dieser großen Anzahl an Marktteilnehmern lässt sich vermuten, dass der Konsolidierungsprozess noch schrittweise weitergehen wird. Gleichzeitig berichtet die Zeitschrift für Versicherungswesen, dass sich viele kleine traditionsreiche Versicherer bislang sehr erfolgreich in ihren Nischen und regionalen Märkten behaupten konnten.

Der Großteil der Kompositversicherer ist als Aktiengesellschaft organisiert. Der Marktanteil der AGs lag 2021 bei 86,8 Prozent. Versicherungsvereine a. G. kommen auf einen Marktanteil von 9,1 Prozent und die öffentlich-rechtlichen Versicherungsunternehmen auf 3,6 Prozent.

Digitale Abschlüsse nehmen weiter zu

Kompositversicherungen werden nach wie vor am häufigsten über hauptberufliche Einfirmen- bzw. Konzernvermittler abgeschlossen, gefolgt von Maklern wie Zahlen des GDV ausweisen. Auf den Online-Direktvertrieb einschließlich Vergleichsportalen entfällt nur ein kleiner Geschäftsanteil. Aber digitale Absatzwege nehmen immer mehr Raum im Alltag der Kunden ein. Die Zugangswege zum Versicherungsschutz gestalten sich für die Kunden entsprechend immer vielfältiger und Versicherer und Vermittler richten sich an den digitalen Kundenwünschen aus. Dennoch bleibt der Online-Vertrieb von Versicherungen hinter den vielbesagten Erwartungen der Versicherer zurück. Als Grund wird immer wieder angegeben, dass die Vielfalt an unterschiedlichen Leistungsarten die Versicherungen zu komplex erscheinen lassen. Auch der Blick auf die Vertriebswege der anderen Versicherungssparten verdeutlicht, dass die meisten Kunden beim Abschluss auf den persönlichen Rat eines Vermittlers vertrauen.

Das waren nur einige Fakten und Zahlen zum Thema Kompositversicherung. Sie wollen tiefer in das Thema einsteigen, dann werfen Sie ein Blick in unser Themendossier. Dieses kann kostenfrei von unseren Forenpartnern abonniert und abgerufen werden.

Zum Themendossier     Unsere Forenpartner

Kompositversicherung 2022