F&E-Initiative Xplore GenAI @Insurance

Hintergrund & Zielstellung

Die technologische Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz hat seit 2023 eine intensive Dynamik angenommen. Generative AI (GenAI) geht über die bisherigen analytischen Ansätze hinaus und wird mit ihrer schöpferischen Kraft in Bereiche vorstoßen, die bis dato noch dem Menschen vorbehalten waren. Die zentralen Herausforderungen sind die hohe Dynamik und Veränderungsgeschwindigkeit, die große Komplexität in Eingabeparametern sowie die außerordentliche Anwendungsvielfalt.

Für die Auswirkungen und Potenziale von GenAI auf die Versicherungswirtschaft insgesamt sowie auf einzelne Versicherungsunternehmen gab es zuvor kaum Know-how und nur einen kleinen Erfahrungsschatz.

Unsere Lösung

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben wir die Auswirkungen von GenAI auf die einzelnen Wertschöpfungsstufen der Versicherungswirtschaft eruiert, praxisrelevante Use Cases sowie funktionsfähige Prototypen entwickelt.

In der exklusiven F&E-Initiative „Xplore GenAI @Insurance“ haben wir gemeinsam mit den Versicherungsunternehmen geforscht, entwickelt und erste Antworten zu offenen Fragestellungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erarbeitet. Dabei haben wir auf ein iteratives und hochflexibles Vorgehen gesetzt, das auf die schnelllebigen Entwicklungen reagieren und angepasst werden konnte.

Unser Blickwinkel auf das Thema war umfassend: Wir haben sowohl die Inside-out- als auch Outside-in-Perspektive eingenommen und die verschiedenen Stakeholder betrachtet: intern (Vorstände, Führungskräfte, Mitarbeitende) und extern (Kunden, Regulatorik, Verbände, Öffentlichkeit, Dienstleister, Vermittler, Plattformen).

Gearbeitet wurde mit einem Shared-Economy-Ansatz, mit dem alle relevanten Kompetenzen gebündelt, eigene Ressourcen geschont und Kosten reduziert werden konnten. Die Ergebnisse stehen exklusiv und ausschließlich den teilnehmenden Unternehmen der F&E-Initiative zur Verfügung.

Die beteiligten Versicherungsunternehmen

An der bislang einzigartigen Brancheninitiative haben sich beteiligt: ALH Gruppe, Canada Life, GVV Kommunalversicherung, Helvetia, KS/AUXILIA, RheinLand Versicherungsgruppe, R+V Versicherung und Vienna Insurance Group (VIG).

Das Projekt war auf acht Monate angesetzt: von September 2023 bis April 2024. Die Teilnehmenden arbeiteten in mehrwöchigen Arbeitsphasen an unterschiedlichen Themen entlang der Wertschöpfungskette der Versicherungsunternehmen.

Insgesamt wurden 246 Use-Case-Ideen eingebracht. Davon wurden 63 priorisiert und nach einem weiteren Auswahlverfahren 16 Use Cases als Prototypen in den Fachgruppen entwickelt.
Die Prototypen konnten in einer sicheren und datenschutzkonformen Umgebung, einer sogenannten Sandbox, vertestet werden. Diese Multi-Plattform machte es möglich, Microsoft Azure, Google Vertex und eine eigene Lösung mit Open-AI-API und Open-Source-Modellen zu testen. Ebenfalls erfolgte eine rechtliche Bewertung der Prototypen.

Die Ergebnisse stehen exklusiv den beteiligten Versicherern zur Verfügung.

Im September 2024 startet das Nachfolgeprojekt, der GenAI-Hub 4 Insurance.

Projekt-Rückblick

Versicherer

Warum sie sich an der Initiative beteiligt haben und welchen Nutzen sie daraus gezogen haben, berichten:

• Dr. Arne Barinka, Vorstandsmitglied der RheinLand Versicherungsgruppe
• Katharina Stecher, Vorstandsmitglied GVV Kommunalversicherung VVaG
• Dr. Klaus Mühleder, Opportunity Management Vienna Insurance Group (VIG)

Wissenschaft

Über die Bedeutung von GenAI für die Versicherungswirtschaft und die Vorteile von kollaborativen Formaten spricht Prof. Dr. Torsten Oletzky von der TH Köln, der Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Initiative war.