Das Potenzial vernetzter Fahrzeugdaten: Die Versicherungsbranche im Wandel
Die Studie "Vernetzte Fahrzeugdaten und Versicherung" der Caruso GmbH in Zusammenarbeit mit der Rheinland Versicherung analysiert den europäischen Markt für Fahrzeugdaten und ihr Potenzial für die Versicherungsbranche. In diesem Artikel werden verschiedene Aspekte der kostenpflichtigen Studie, sowie einige wichtige Erkenntnisse geteilt.
Die Studie "Vernetzte Fahrzeugdaten und Versicherung" der Caruso GmbH in Zusammenarbeit mit der Rheinland Versicherung analysiert den europäischen Markt für Fahrzeugdaten und ihr Potenzial für die Versicherungsbranche. In diesem Artikel werden verschiedene Aspekte der kostenpflichtigen Studie, sowie einige wichtige Erkenntnisse geteilt.
Von was für Fahrzeugdaten sprechen wir?
Wenn wir von Fahrzeugdaten sprechen, dann reden wir von Echtzeitdaten, die während einer Fahrt generiert werden. Das sind beispielsweise GPS-Daten, Informationen zur Fahrleistung, Bremsverhalten, Geschwindigkeitsdaten und andere Zustandsdaten des Fahrzeuges. Solche Daten bieten einen detaillierten Einblick in das Fahrverhalten und den Zustand des Wagens. Es existieren mehrere Möglichkeiten, diese Daten aus den Fahrzeugen auszuleiten. Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über die unterschiedlichen Übertragungsmöglichkeiten gegeben:
1. Extended Vehicle (ExVe)
Das Konzept ermöglicht es Drittanbietern, auf Fahrzeugdaten zuzugreifen und diese zu nutzen, indem eine standardisierte und gesicherte Schnittstelle verwendet wird. Die Daten werden in einer Cloud gespeichert und können von verschiedenen Akteuren wie Herstellern, Serviceanbietern und Softwareentwicklern genutzt werden.
2. Android Auto/ Apple CarPlay
Eine App, die es ermöglicht, das Smartphone mit dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs zu verbinden. Über dies App kann auf verschiedene Funktionen des Smartphones zugegriffen werden, um diese sicher während der Fahrt zu nutzen.
3. Dongles
Zur Erfassung der Daten können Nachrüstgeräte eingesteckt oder installiert werden. Die Daten werden über eine integrierte SIM-Karte oder per Bluetooth über das Mobiltelefon übertragen.
In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf das External Vehicle Konzept, bei dem keine weiteren Geräte installiert und Daten direkt übermittelt werden.
Die Zukunft der Mobilität ist vernetzt
Mit rasantem technologischem Fortschritt sind vernetzte Fahrzeuge dabei, die Art und Weise, wie wir fahren, grundlegend zu verändern. Für das Jahr 2025 wird geschätzt, dass der gesamte europäische Fuhrpark rund 342 Millionen Fahrzeuge umfassen wird. Von diesen Fahrzeugen werden voraussichtlich 87 Millionen telematikfähig sein, also über erweiterte Funktionen zur Vernetzung verfügen. Dies entspricht einer erheblichen Verbreitung von vernetzten Fahrzeugen und deutet auf eine rasche Zunahme dieser Technologie hin. Im Jahr 2030 wird der gesamte Fahrzeugbestand in Europa auf weitere 354 Millionen ansteigen. Die Anzahl der telematikfähigen Fahrzeuge wird auf 177 Millionen ansteigen. Die nahe Zukunft der Mobilität ist maßgeblich geprägt von vernetzten Fahrzeugen. Mehr als 85 Prozent dieser vernetzten Autos werden voraussichtlich über CARUSO zugänglich sein, basierend auf den aktuellen Fortschritten mit OEM-Verträgen.
Telematik und Versicherung: Wie ist der momentane Stand?
Telematikdaten gewinnen immer mehr an Bedeutung in der Versicherungsbranche und haben eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten. Versicherungsunternehmen können mithilfe dieser Daten personalisierte Tarife anbieten, die beispielsweise auf dem individuellen Fahrverhalten des Kunden basieren, Schadensbearbeitung vereinfachen oder um gestohlene Fahrzeuge zu identifizieren.
Die Studie "Fahrzeugdaten trifft auf Versicherung" zeigt, dass ein Großteil der Fahrer offen dafür ist, ihre Fahrzeugdaten zu teilen, wenn sie im Gegenzug einen Mehrwert erhalten. Demnach würden etwa 80 Prozent bis 90 Prozent der Befragten ihre Daten teilen, wenn dies zu Rabatten auf ihre Versicherungsprämien führen würde.
Im Hinblick auf die Bereitstellung von Fahrzeugdaten befinden sich viele Fahrzeughersteller laut der Studie noch im Ausbau. Allerdings gibt es einige fortschrittliche Hersteller, die lösungsorientiert vorangehen und mit denen Versicherungs-Use-Cases erfolgreich umgesetzt werden können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Telematikdaten ein starkes Potenzial für die Versicherungsbranche bieten, sowohl in Bezug auf die Entwicklung personalisierter Tarife als auch zur Optimierung des Kundenerlebnisses. Dabei ist die Bereitschaft der Fahrer, ihre Daten zu teilen, ein entscheidender Faktor. Dies geschieht durch eine gute Aufklärung und einen transparenten, einfachen Zustimmungsprozess.
Wie viele Kundenfahrzeuge sind bereits vernetzt?
Ein bedeutender Schritt zur Implementierung ist der Verfügbarkeitscheck, der mittels bereitgestellter Fahrzeugidentifikationsnummern (VINs) die vorhandene Anzahl von vernetzten Fahrzeugen im Bestand bestimmt. VIN steht für Vehicle Identification Number und ist eine einzigartige Identifikationsnummer, die jedem Kraftfahrzeug zugewiesen wird. Mit dem Verfügbarkeitscheck können Versicherungen sehen, wie viele Fahrzeuge aus ihrem Bestand bereits vernetzt sind. Durch den Einsatz von VINs kann nicht nur eine umfassende Bestandsanalyse stattfinden, sondern es wird auch aufgezeigt, für welche Telematik Use Cases die Fahrzeuge geeignet sind. Die Studie inkludiert solch einen personalisierten Verfügbarkeitscheck und enthält weitere spannende Details wie Zustimmungsprozesse, rechtliche Rahmen, einen Überblick über den aktuellen Stand und zu zukünftigen Möglichkeiten von vernetzten Fahrzeugdaten in Europa.