Das Baltikum – Ein Leuchtturm der wirtschaftlich aufstrebenden CEE-Region

Das Baltikum ist Vorreiter im Bereich Digitalisierung sowie Datensicherheit und steht für eine vernetzte Gesellschaft. Zahlreiche Forschungseinrichtungen und namhafte Hochschulen in Verbindung mit dem höchsten Wachstum in Europa und einem gründerfreundlichen Umfeld bieten die optimale Grundlage für den technologischen Wandel.

Typ:
Artikel
Rubrik:
Strategie & Innovation
Themen:
Start-ups Digitalisierung
Das Baltikum – Ein Leuchtturm der wirtschaftlich aufstrebenden CEE-Region

Estland hat sich dem digitalen Wandel gestellt und gilt inzwischen als ein herausragendes Beispiel der vielfältigen und aufstrebenden Wirtschaftsregion Osteuropa. Schon frühzeitig wurden wichtige Weichen gestellt: kostenloser Internetzugang ist als Grundrecht in der Verfassung festgeschrieben, das Gründen eines Unternehmens ist in wenigen Minuten möglich, für Behördengänge oder die Wahl muss niemand mehr das Haus verlassen. All das geschieht längst digital und selbst im Parlament wird per Mausklick abgestimmt. Diese Fortschritte zeichnen Estland, das Geburtsland von Skype, aus und erleichtern Investitionen. Doch damit nicht genug: Lettlands Hauptstadt Riga ist die größte Metropole des Baltikums und gilt als wirtschaftliche und logistische Drehschreibe der Makroregion. Laut Weltbank ist Litauen, als größter baltischer Staat, ein wichtiger Standort für verarbeitende Betriebe. Mit rund 23 Prozent Anteil an der BIP-Entstehung ist die Industrie in Litauen weit bedeutender als in den meisten europäischen Volkswirtschaften.

Das Baltikum ist Vorreiter im Bereich Digitalisierung sowie Datensicherheit und steht für eine vernetzte Gesellschaft. Zahlreiche Forschungseinrichtungen und namhafte Hochschulen in Verbindung mit dem höchsten Wachstum in Europa und einem gründerfreundlichen Umfeld bieten die optimale Grundlage für den technologischen Wandel. Auch die CEE-Region mit den Ländern Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Slowenien hat sich zu einem der attraktivsten Investitionsstandorte weltweit entwickelt. Dieser Wirtschaftsraum zählt längst nicht mehr als verlängerte Werkbank, sondern ist heute ein wichtiger Teil der paneuropäischen Wirtschaft.

Gründer-Hotspot Baltikum

Über 1.000 Start-ups zählen die drei baltischen Länder, die besonders durch ihre digitalen Strukturen, die perfekte Bedingungen bieten, und ein unternehmerfreundliches Steuer- und Rechtssystem attraktiv sind. Auch sehr gut ausgebildete und mehrsprachige Arbeitskräfte sowie ein hoher Studentenanteil stellen die ideale Voraussetzung für Entwicklung dar.

Mit der strategisch günstigen geografischen Lage bieten die baltischen Staaten den Zugang zu den europäischen, asiatischen und auch lukrativen nordischen Märkten, was sie besonders für international agierende Unternehmen interessant macht. Gleichzeitig wird im Start-up-Ökosystem Baltikum von Anfang an international gedacht, da die Heimatmärkte der Gründer klein sind. Hoch entwickelte Internetverbindungen, technikfreundliche Regierungen und ein lebendiges Netzwerk von Business Angels, Akzeleratoren und Verbänden treiben die Gründerszene der baltischen Staaten voran. Nicht ohne Grund treffen in den Start-up-Hubs Tallinn, Riga und Vilnius IT-Experten, Programmierer und Ideengeber aus der ganzen Welt aufeinander.

So entstehen verschiedenste innovative Geschäftsmodelle, wie ein Online-Geldtransfer-Service von Transferwise, welcher es ermöglicht, Überweisung per App ins Ausland bis zu 10-mal günstiger als traditionelle Banken durchzuführen. Auch die Technologieplattform von Trafi, welche sich in den vergangenen Jahren zu eine der fortschrittlichsten Apps der Welt entwickelt hat, stammt aus Litauen. Sie ermöglicht unter anderem die Kartierung von Bussen, Verkehr und Baustellen in Echtzeit und kann so die Grundlage für intelligentere Entscheidungen auf Reisen darstellen. Das aktuelle Ranking des Weltbank-Reports „Doing Business 2019“ zeigt, dass die baltischen Staaten besonders Start-ups hervorragende Chancen bieten. Litauen und Estland landen hier unter den Top-20-Ländern, Deutschland schafft es im Gegensatz dazu nur auf Platz 24.