Leadership Camp 2024: Werte, Feedback und agile Führung als Erfolgsfaktoren der Zukunft

Im Beitrag geben wir einen Einblick in die Impulse des Leadership Camps.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Strategie & Innovation
Themen:
Arbeitswelten/NewWork
Leadership Camp 2024: Werte, Feedback und agile Führung als Erfolgsfaktoren der Zukunft

Das Leadership Camp 2024 bot Führungskräften sowie Expertinnen und Experten aus der Banken-, Energie- und Versicherungsbranche eine Bühne, um über die zukünftigen Herausforderungen und Möglichkeiten moderner Führungskultur zu diskutieren. Von der Keynote des Bestsellerautors Alexander Groth bis hin zu interaktiven Workshops: Der Tag war geprägt von spannenden Erkenntnissen und praxisnahen Impulsen, wie Unternehmen Mitarbeitende gewinnen, motivieren und langfristig halten können. Hier sind die wichtigsten Highlights und Learnings des Tages.

Generation Smartphone: Mehr Optionen, weniger Loyalität?

Alexander Groth eröffnete das Event mit einer Keynote, die die Generation Smartphone (25 bis 30 Jahre) in den Fokus rückte. Groth widerlegte die weit verbreitete Annahme, dass junge Menschen weniger loyal seien als frühere Generationen. Vielmehr verfügen sie über bessere Möglichkeiten und effizientere Bewerbungsprozesse, was den Wechsel zwischen den Jobs erleichtert.

Werte als Schlüssel zum Erfolg

Der Schlüssel zur langfristigen Bindung dieser Generation liegt laut Groth in der gelebten Unternehmenskultur. Dabei gilt:

  • Konzentration auf wenige zentrale Werte: Unternehmen sollten nicht zu viele Werte kommunizieren, sondern sich auf drei wesentliche fokussieren, die aktiv gelebt werden.
  • Werte vorleben statt lehren: „Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben“, betonte Groth. Authentizität sei dabei essenziell.
  • Work-Life-Balance und Nachhaltigkeit: Themen, die für junge Mitarbeitende zunehmend wichtiger werden, müssen auch im Unternehmen gelebt werden.

Feedbackkultur: Die Brücke zu dauerhafter Mitarbeiterbindung

Einen weiteren Schwerpunkt setzte Groth auf die Bedeutung einer gelebten Feedbackkultur. Junge Generationen, die durch soziale Medien kontinuierliches Feedback gewohnt sind, erwarten auch im Unternehmen regelmäßige Rückmeldungen. So sollten Führungskräfte aktiv Feedback geben und einholen, um die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu verstehen. Zudem kann richtig geäußerte Kritik motivierend wirken und zur Weiterentwicklung beitragen. Ohne diese Feedbackkultur, so Groth, sei es nahezu unmöglich, Talente langfristig zu binden.

Agile Führung bei HDI: Selbstorganisation als Erfolgsfaktor

Jennifer Töller-Müller und Alina Friedsam von der HDI AG zeigten, wie der Versicherer seit 2015 eine agile Transformation durchläuft. Was einst in der IT begann, hat mittlerweile das gesamte Unternehmen durchdrungen.

Die Essenz agiler Führung sind dabei ein agiles Mindset, verteilte Verantwortung und Selbstorganisation: Werte wie Engagement, Transparenz und Zusammenarbeit bilden die Basis für agiles Arbeiten. im Sinne der verteilten Verantwortung liegt die disziplinarische Führung bei Chapter Leads, fachliche Verantwortung bei Product Ownern und prozessuale Verantwortung bei Scrum Mastern. Dabei arbeiten die Teams eigenverantwortlich und gestalten ihre Weiterentwicklung selbst. Dies fördert Effizienz, verlangt aber auch hohe Kommunikationskompetenzen.

Zudem gilt: Die Herausforderungen, alte Verhaltensmuster abzulegen und neue Rollen zu übernehmen, erfordern Zeit, kontinuierliches Feedback und gegenseitigen Austausch.

New Leadership: Vertrauen und Purpose als Basis

Maika Fijalkowski, Vice President B2B Sales bei friendsurance, brachte frischen Wind in die Diskussion über moderne Führung. Ihr Ansatz: Hire for attitude, train for skills, accompany along the way. Werteorientierung und regelmäßige Purpose-Workshops helfen Teams, sich neu auszurichten und Vertrauen aufzubauen.

Ihre drei Säulen moderner Führung sind:

  1. Team Purpose: Gemeinsame Ziele schaffen Klarheit und Orientierung.
  2. Expertentum fördern: Skills kontinuierlich weiterentwickeln.
  3. Vertrauen aufbauen: Führungskräfte geben Raum für Eigenverantwortung.

Ihr Vergleich des Lotus-Effekts verdeutlichte, wie Führungskräfte lernen müssen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und flexibel an neue Gegebenheiten anzupassen. Unwesentliches sollte dabei abperlen.  

Führungskraft als Coach: Neue Wege der Mitarbeiterführung

Der Abschluss des Tages widmete sich der Frage, wie Führungskräfte als Coaches agieren können. Steffen Rohr von den Versicherungsforen Leipzig führte die Teilnehmenden durch Reflexionsübungen und zeigte auf, dass Führung heute weniger direktiv, sondern vielmehr begleitend sein sollte.

Die Fähigkeiten einer coachenden Führungskraft sind:

  • Empathie: Mitarbeitende verstehen und unterstützen.
  • Fragen statt Antworten: Durch aktives Zuhören die Eigenverantwortung fördern.
  • Hilfe zur Selbsthilfe: Mitarbeitende dazu befähigen, Lösungen eigenständig zu entwickeln.

Fazit: Die Zukunft der Führung ist wertebasiert und agil

Das Leadership Camp 2024 zeigte eindrucksvoll, dass Führungskultur im Wandel ist. Werte, Feedback und Agilität sind nicht nur Schlagworte, sondern essentielle Bausteine, um in einer dynamischen Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Unternehmen, die diese Prinzipien umsetzen, werden nicht nur junge Talente gewinnen, sondern auch langfristig binden können.

Themen Tags