Nachhaltigkeit in der Versicherungswirtschaft: Kooperationen, Initiativen, Unternehmenskultur und Strategie

Unser Marktmonitor „Sustainable Insurance Industry“ gibt halbjährlich einen Überblick zu neuen nachhaltigen Versicherungskonzepten, spannenden Kooperationen und Maßnahmen, die dabei unterstützen, Nachhaltigkeit in die Versicherungswirtschaft zu integrieren.  

Nachdem wir in einem vorherigen Beitrag Produkte in den Sparten Leben und Komposit vorgestellt haben, folgen in diesem Beitrag Neuigkeiten zu Kooperationen sowie zu Initiativen und Richtlinien sowie nachhaltigen Bestrebungen im Bereich Unternehmenskultur und -strategie. 

VHV, MOCEDI und Concular kooperieren für grünes Bauen 

VHV Allgemeine, MOCEDI und Concular arbeiten seit Oktober 2024 an einer Versicherungslösung für zirkuläres Bauen. Ziel ist es, mit Garantieversicherungen das Vertrauen in nachhaltige Bauprozesse zu stärken und den Einsatz recycelter Baustoffe attraktiver zu machen. Die Kooperation will die grüne Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft vorantreiben. 

Initiative Soziale Verantwortung der Versicherungskammer 

Die Uptodate Ventures GmbH (Versicherungskammer) hat im Januar 2025 die "Initiative Soziale Verantwortung" gegründet. Diese Wissensplattform unterstützt Unternehmen bei der Verankerung sozialer Verantwortung durch nachhaltige Unternehmensführung und Vorsorgelösungen. Der Sparkassenverband Bayern ist erstes Mitglied. Die Initiative bietet Analysen, Best Practices und Tools zur Förderung des Mitarbeiterwohls und zur Stärkung der Unternehmenskultur. 

EU plant Vereinfachung der ESG-Berichtspflichten 

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigte im November 2024 eine Omnibus-Verordnung zur Zusammenführung von CSRD, CS3D und EU-Taxonomie an. Ziel ist ein klarerer Regelungsrahmen und eine Entlastung für Unternehmen. Ein erstes Paket im Februar 2025 sieht Erleichterungen vor: Die CSRD soll künftig nur für Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern gelten, die Einführung für kleinere Unternehmen wird verschoben. Zudem sollen Berichtsstandards vereinfacht werden. Auch die EU-Taxonomie und die CSDDD werden angepasst, um Komplexität und Aufwand zu reduzieren. 

Allianz setzt auf Unfallreparatur mit Gebrauchtteilen für mehr Nachhaltigkeit 

Seit April 2024 bietet die Allianz ihren Kunden die Reparatur von Fahrzeugen mit gebrauchten Ersatzteilen an, um den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Im Mittelpunkt steht dabei nicht die reine Kostenersparnis, sondern die Reduktion des CO₂-Ausstoßes. Auf dem 12. Allianz Motor Day im Oktober 2024 stellte der Versicherer die Initiative öffentlich vor und rief zugleich die Branche dazu auf, diesem Beispiel zu folgen. Bereits rund 50  Prozent der Allianz-Kundinnen und -Kunden entscheiden sich für diese umweltfreundlichere Reparaturoption. Ein flächendeckender Einsatz von Gebrauchtteilen könnte jährlich bis zu 420.000 Tonnen CO₂ einsparen. Die Allianz konnte ihr eigenes Angebot an Gebrauchtteilen um 40 Prozent erweitern, verweist aber auf logistische Herausforderungen, die aktuell noch viele Marktteilnehmer zurückhaltend stimmen. Um den Einsatz gebrauchter Teile weiter zu fördern, fordert die Allianz klare gesetzliche Rahmenbedingungen, wie sie etwa in Großbritannien bereits existieren. Parallel plant der Versicherer einen speziellen Kaskotarif, der die Verwendung gebrauchter Teile einschließt.   

Alte Leipziger spendet für regionale soziale Projekte 

Die Alte Leipziger hat im Dezember 2024 durch die Cent-Spende ihrer Mitarbeitenden und eine Verdopplung durch den Vorstand 12.000 Euro an soziale Projekte in der Region gespendet. Unterstützt werden die Hans-Magiera-Schule (Spezial-Fahrrad), die Grundschule am Eichwäldchen (Slackline) und das Kinderhaus Oberursel (Smartboard, Stühle, Sitzgruppe). 

Sie suchen mehr Details zu den hier vorgestellten Neuerungen? 

In diesem Beitrag wurden lediglich ausgewählte Themen der aktuellen Ausgabe des Marktmonitors Sustainable Insurance Industry vorgestellt. Für den vollem Umfang mit vielen weiteren Informationen zu nachhaltigen Produkten, spannenden Kooperationen, Initiativen und regulatorischen Rahmenbedingungen besuchen Sie gern unsere Website. Dort finden Sie auch das zugehörige Bestellformular für den Marktmonitor.