Wissen, was den Markt bewegt – Nachhaltigkeit in der Versicherungswirtschaft

Unser Marktmonitor „Sustainable Insurance Industry“ gibt halbjährlich einen Überblick zu neuen nachhaltigen Versicherungskonzepten, spannenden Kooperationen und Maßnahmen, die dabei unterstützen, Nachhaltigkeit in die Versicherungswirtschaft zu integrieren. Zudem werfen wir einen Blick auf relevante Initiativen und regulatorische Anforderungen. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen einen kleinen Auszug der ersten Ausgabe vor.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Strategie & Innovation
Themen:
Nachhaltigkeit Produktentwicklung Kooperationen
Wissen, was den Markt bewegt – Nachhaltigkeit in der Versicherungswirtschaft

Nachhaltigkeit betrifft auch die Unternehmenskultur

Nachhaltiges Wirtschaften wird zunehmend politisch wie gesellschaftlich eingefordert. Eine entsprechend darauf ausgerichtete Unternehmenskultur findet deshalb auch in der Versicherungswirtschaft immer mehr Anklang. Das zeigt sich beispielsweise bei der Zurich: In Anlehnung an die Europäische Nachhaltigkeitswoche organisierte sie im Herbst 2020 zum ersten Mal die „Zurich Green Week“. Mitarbeitende sollen so für das Thema ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit sensibilisiert werden und Anreize für berufliches wie privates Engagement in diesen Bereichen erhalten. Im Rahmen der Aktionswoche finden zu diesen Themen zahlreiche Online-Seminare, Experten-Vorträge und weitere Veranstaltungen statt. Die Verbindung zum Unternehmen wird durch die Frage geschaffen, inwieweit die Zurich Nachhaltigkeitskriterien bereits gut integrieren konnte und wo noch Verbesserungspotential besteht.

Der Versicherungswirtschaft kommt eine entscheidende Rolle zu

Verantwortungsvolle Investitionen stellen einen wesentlichen Bestandteil für nachhaltiges Handeln dar. Dabei muss auch der Versicherungsmarkt einbezogen werden, denn dieser macht einen Großteil der institutionell getätigten Anlagen aus. Ganzheitliche Ansätze, wie in diesem Rahmen Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt und umgesetzt werden können, bietet die Initiative „Principles for Sustainable Insurance“, kurz PSI. Mehr als 80 Unternehmen haben die aufgestellten Leitlinien bereits unterschrieben und stellen insgesamt ein Anlagekapital von 14 Billionen US-Dollar.

Zentrales Anliegen der Initiative ist es, das Thema Nachhaltigkeit in den Geschäftsprozessen und bereichen der Häuser zu verankern, beziehungsweise Unternehmen zunächst einmal für die Thematik zu sensibilisieren. Die Mitglieder bringen hierfür zu verschiedenen Aspekten rund um Nachhaltigkeit in der Versicherungswirtschaft Leitfäden mit Handlungshinweisen heraus. Jüngstes Projekt ist das im Juni 2020 zusammen mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) veröffentlichte Paper, welches sich mit Nachhaltigkeitsrisiken für das Nicht-Lebensversicherungsgeschäft befasst. Versicherern werden darin acht Aktionsfelder und Fragen an die Hand gegeben, die dabei helfen sollen, ESG-Kriterien künftig besser abschätzen und im Underwriting integrieren zu können.

Kapitalanlage über spezielle Nachhaltigkeitsfonds 

Insbesondere fondsgebundene Rentenversicherungen bieten sich für eine nachhaltige Ausrichtung an. Mit der Wahl entsprechender Depots können Kunden ihre Kapitalanlage ganz bewusst anhand von Zertifizierungen festlegen. Eine solche Möglichkeit bietet beispielsweise die Nürnberger Versicherung an. In der Fondsauswahl ist unter anderem ein Nachhaltigkeitsdepot enthalten, bei dessen vermögensverwaltetem Portfolio neben SRI- auch ESG-Kriterien berücksichtigt werden.

Schäden nachhaltig reparieren und ausgleichen

Der Klimawandel führt zu extremen Wetterbedingungen, ungewöhnlich hohe Temperaturen oder starke Unwetter sind keine Seltenheit mehr. Diese und andere extreme Wetterphänomene sind auch die Hauptursache für Schadenfälle am Haus – und damit ein Fall für die Wohngebäudeversicherung. Dass die auch nachhaltig sein kann, zeigt die Bayerische in Zusammenarbeit mit dem Assekuradeur Domcura. Mit dem neuen Tarif wird unter anderem das bei Feuerschäden entstandene CO2durch neu gepflanzte Bäume oder andere Klimaschutzprojekte kompensiert. Eine Schaden-Reparatur mithilfe nachhaltiger Materialien und energieeffizienter Lösungen wird mit einer Mehrleistung von bis zu 50.000 Euro belohnt und auch Beratungsgespräche rund um nachhaltige Technologien werden unterstützt. Die Kapitalanlagen fließen in den Pangea Life Fonds der Bayerischen.

Bewusster Umgang mit Ressourcen

Und auch in der Start-up-Branche ist beim Thema Nachhaltigkeit einiges in Bewegung. Die App „Earnest“ von Uptodate Ventures, ein junges Unternehmen der Versicherungskammer Bayern, analysiert den Strom- und Gasverbrauch der Nutzer. Neben Tipps zum Einsparen von Kosten und CO2sind auch Challenges und Prämien ein zentraler Bestandteil der App. Damit sollen die Nutzer zu nachhaltigeren Verhaltensweisen animiert werden. Gesammelte Punkte können sie außerdem für gute Zwecke wie die Neupflanzung von Bäumen einlösen.

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In diesem Beitrag wurden lediglich ausgewählte Themen der aktuellen Ausgabe des Marktmonitors Sustainable Insurance Industry vorgestellt. Für den vollem Umfang mit vielen weiteren Informationen zu nachhaltigen Produkten, spannenden Kooperationen, Initiativen und regulatorischen Rahmenbedingungen besuchen Sie gern unsere Website. Dort finden Sie auch das zugehörige Bestellformular.

 

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