Neue Arbeitswelten: Versicherer auf dem Weg zu New Work

Die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten werden und wollen, ist durch die Corona-Pandemie aktueller denn je. Allerdings ist Corona nur Beschleuniger, nicht aber Verursacher einer veränderten Arbeitswelt. Der Weg zu neuen Arbeitswelten ist für die Assekuranz häufig herausfordernd und lang, lohnt sich aber – für Unternehmen wie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Typ:
Artikel
Rubrik:
Strategie & Innovation
Themen:
Arbeitswelten/NewWork Trends
Neue Arbeitswelten: Versicherer auf dem Weg zu New Work

Die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten werden und wollen, ist durch die Corona-Pandemie aktueller denn je. Allerdings ist Corona nur Beschleuniger, nicht aber Verursacher einer veränderten Arbeitswelt. Homeoffice, virtuelle Meetings und eigenverantwortliches Arbeiten waren schon vorher möglich – galten aber vor allem in traditionell geprägten Branchen wie Banken, Energiewirtschaft oder Versicherungen oft nicht als machbar oder waren nicht gewünscht. Die vergangenen Wochen haben allerdings gezeigt: New Work funktioniert nicht nur bei jungen Start-ups.

Homeoffice ist nur ein kleiner Teil von New Work

Das Thema New Work ist vielschichtig: Homeoffice oder die Auflösung klassischer Einzelbüros zu größeren Flächen mit verschiedenen Arbeitszonen sind nur ein kleiner Teil davon. Vielmehr geht es um einen ganzheitlichen Wandel hin zu einer neuen Unternehmenskultur, womit eine Vielzahl von Fragen verbunden sind: Warum brauchen wir neue Arbeitswelten? Wie werden wir unsere Arbeit zukünftig organisieren? Schaffen wir Hierarchien ab? Wie halten wir gutes Personal? Was treibt mich und mein Team an? Wie sieht Führung in Zukunft aus?

Diese Fragen sind branchenunabhängig, die Antworten darauf sind in jedem Unternehmen, in jeder Institution verschieden. Was alle New-Work-Konzepte eint: Sie sind vom Menschen her gedacht, stellen die Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt, und erreichen dadurch langfristigen Erfolg des Unternehmens.

Gegen Fachkräftemangel und für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Das Thema New Work ist übrigens gar nicht so „new“ wie es der Name suggeriert. Erste Gedanken existieren bereits seit den 1970er Jahren. Trotzdem ist der Begriff bis heute nicht einheitlich definiert. Grundlegend versteht man unter New Work die Veränderungen unserer Arbeitswelt im Kontext der Digitalisierung in einer Wissensgesellschaft. Hinzu kommen wirtschaftliche, gesellschaftliche und demographische Entwicklungen, die das Thema New Work branchenübergreifend relevant machen.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei der Fachkräftemangel. Unternehmen müssen zum einen für Bewerberinnen und Bewerber als Arbeitgeber attraktiv sein, zum anderen müssen sie es auch schaffen, diese Fachkräfte langfristig zu halten. Ein zweiter wichtiger Aspekt ist die Erwartung aktueller und zukünftiger Generationen an die Arbeitswelt: Arbeit soll sinnstiftend und selbstbestimmt sein, mit flexiblen Arbeitszeiten und -orten für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie beziehungsweise eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Auch traditionellere Branchen wie Banken und Versicherungen müssen sich diesen neuen Bedürfnissen anpassen und gleichzeitig Generationen, die in der „alten“ Arbeitswelt geprägt worden sind, in den Veränderungsprozess miteinbeziehen. Letztlich ist die Frage nach der Arbeitswelt der Zukunft auch eine Frage, ob und wie Unternehmen wettbewerbs- und zukunftsfähig bleiben.

New Work bei Versicherungen: Erfolg ist messbar

Schon vor der Coronakrise war das Trendthema New Work bei Versicherungen angekommen, unter anderem durch den auch bereits hier in einigen Bereichen spürbaren Fachkräftemangel, zum Beispiel in der IT. Allerdings ist der Weg zu neuen Arbeitswelten häufig herausfordernd und lang. Die Bandbreite an New-Work-Ansätzen ist bei Versicherern groß: Sie reicht von punktuellen Einzelmaßnahmen bis hin zur kompletten Neugestaltung von Büroräumen, Abschaffung von Hierarchien und Etablierung neuer Rollen.

Die ersten Erfahrungen von Versicherern, die bereits New Work konzipiert und umgesetzt haben, zeigen: Die Menschen sind mit ihrer Arbeit zufriedener und tragen so zum Unternehmenserfolg bei. Das drückt sich auch in betriebswirtschaftlichen Kennzahlen aus, etwa in sinkenden Krankheitstagen oder geringerer Fluktuation.